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Horst Richter

 

Joachim Engelmann

Joachim Engelmann - der dienstälteste Direktor der Stadt

In guter Nachbarschaft zur berühmten Chemnitzer Industrieschule findet sich unübersehbar der schlanke Achtgeschosser mit der Leuchtschrift "C-A-C", dem jüngsten Firmenlogo des erfahrenen Steuermanns Joachim Engelmann. Seiner Brieftasche hat er eine Reliquie anvertraut: Vor nunmehr 40 Jahren begann seine Betriebsleiterarbeit im damaligen Chemieanlagenbau Karl-Marx-Stadt, kurz darauf wurde der Verwaltungsbau an der Augustusburger Straße 34 frisch bezogen. Dort leitete er inzwischen zweimal zwanzig Jahre die Geschicke der "Germania", des Chemieanlagenbaus, zwanzig Jahre als Kapitän nach DDR-Recht, zwanzig weitere Jahre als Geschäftsführer der Nachfolgefirma Lurgi, nun "C-A-C". Vom Tag der Eröffnung des Hauses bewahrt er getreulich, vielleicht gar als Talisman, das Zeitungsstück vom damaligen Dienstantritt als 30-Jähriger. Frühzeitig wurden Kolonnen, Wärmetauscher, Behälter oder Apparate aller Formate "seine Welt". Doch nach der Wende kamen neue Begriffe hinzu: Management-Buy-Out zum Beispiel.
So wurden Joachim Engelmann, der bisherige Geschäftsführer der Lurgi Life Science GmbH und sein Bereichsleiter Jörg Engelmann die neuen Eigentümer. Nun konnte sich der "C-A-C" als mittelständisches Ingenieurunternehmen auf technische Planungen sowie den Bau von Anlagen für Kunden aus den Bereichen Chemie, Erdöl und Pharma konzentrieren, die altgewachsenen Kontakte zum deutschsprachigen Raum und zu Osteuropa pflegend. Alles hatte einstmals seinen Anfang bei Fabrikant Schwalbe an der Chemnitzer Fabrikstraße, vergrößerte sich dann 1897 in Altchemnitz, schließlich 1964 mit dem spektakulären Bereich Anlagenbau für das DDR-Chemieprogramm und angesichts der sozialistischen Kombinatsidee à la Günter Mittag als Segment des Chemieanlagenbaukombinates Leipzig/Grimma seit etwa 1970.
Die imposanten Produkte nahmen meist ihren Transportweg über Karl-Marx-Städter Innenstadtstraßen auf speziell aufgerüsteten Vielachs-Fahrgestellen Marke "Schwertransport, der nicht überholt werden kann". Hochdruck-Syntheseanlagen, Reaktoren und schwere chemische Apparate für den Osten waren gefragt, gefordert, bilanziert, geliefert bis zum allerletzten "Plansilvester". Auch der ehemalige Chemnitzer Oberbürgermeister Dr. Peter Seifert empfindet heute tiefsten Respekt vor dem einstigen Studienkamerad: "Ich kenne und schätze Joachim Engelmann seit über 40 Jahren. Wir studierten zusammen Maschinenbau an der TU Karl-Marx-Stadt und machten 1964 unseren Abschluss als Diplom-Ingenieure. Später, er war Leiter im Chemieanlagenbau Karl-Marx-Stadt und ich im Kombinat Nachrichtenelektronik beschäftigt, trafen wir uns sporadisch." Und aus dieser Nähe heraus kann er summieren: "Joachim war schon immer ein Macher. 1990 kam der Chemieanlagenbau zum Lurgi-Konzern, Engelmann wurde Geschäftsführer.
Die wichtigen Dinge wurden jedoch in Frankfurt/Main entschieden. Als der Standort Chemnitz 2004 abgewickelt werden sollte, übernahm er damals 65-jährig mit seinem Sohn Jörg das Unternehmen. Eine mutige Entscheidung, für die ihm heute etwa 500 Angestellte und Arbeiter dankbar sind." Das Zeugnis des Ex-OB wiegt schwer: "Joachim Engelmann ist im fortgeschrittenen Alter noch ein hervorragender Unternehmer, mit hoher sozialer Kompetenz sowie enormem gesellschaftlichen Engagement und mit 70 Jahren immer noch unermüdlich für sein Unternehmen und dessen Mitarbeiter unterwegs."

 

Quelle: Stadtstreicher Chemnitz, Addi Jacobi

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