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Erwin Hofmann

 

Erwin F. W. Hofmann

Vom Strumpfversand zum Großkatalog

Für Hofmann begann die konsequente Gründerzeit mit Dreißig. Einesteils der Liebe wegen: Eva Voigt hatte der zugereiste tüchtige Bankbeamte im Stil der Zeit erobert und in Chemnitz zur Frau genommen. Startkapital: Seine Ersparnisse. Geschäftsidee: Frei Haus per Einzelversand die hiesigen Strumpfneuheiten an die Frau zu bringen. Das Aufkommen der Strumpffabrikation im Zentrum der sächsischen Textilindustrie war das pekuniäre "Andernteils"! Schon 1938 reichten vier Angestellte und zwei kleine Geschäftsräume nicht mehr, das große Klinkergebäude zwischen Fürsten- und Glockenstraße wurde zur nächsten Firmenadresse.
Sächsische Strumpfpäckchen reisten nach Baden und Württemberg - der Versandhandel Mona florierte. Die alten Firmenakten wissen von 225 Personen "Gefolgschaft". Erst die Kriegszeit brachte veränderte Bedingungen. 1945 Kapitulation, Zusammenbruch, Befreiung, Trümmer ringsum, aber der große Klinkerbau und Firma Mona hatten überlebt!
Der zur Währungsreform 48jährige Erwin Hofmann durchschaute spätestens jetzt die Lage und machte sich über Westberlin auf den Weg nach Karlsruhe. Dort war die Strumpfwirtschaft so ausbaufähig, dass zum Versandhandel mit Mona-Strümpfen auch die Produktion vorgespannnt wurde: Die Maschinen dazu kaufte er in den USA auf, ausgemusterte Stücke, die einstens in Chemnitz bei Schubert & Salzer entstanden waren. Da war die alte Chemnitzer Kundenkartei nützlich. Einen Teil hatte er als Fundament des Geschäfts bei sich, die restlichen Teile, die nächsten vier, die mit ihrem Chef aus Chemnitz geflüchtet waren.
Die imponierende Unternehmerbiografie Hofmanns bringt sich seit der Währungsunion jetzt auch regelmäßig in Chemnitzer Briefkästen in Erinnerung, ohne je vordergründig auf die Chemnitzer Wurzeln der Firma zu verweisen. Alle BRD-Jahrzehnte in Karlsruhe stehen für sich. Doch Mona ist mit Chemnitz-Wasser getauft. Und wer von Bahngleisen oder der Dresdner Straße zum Gersonbau im Vorüberfahren blickt (kürzlich ist dort auf allen Etagen das Bundesvermögensamt eingezogen, vormals hatte dort Christian Wehner als Kreisratchef seinen Sitz, zu Anfang das Emden-Einkaufshaus), der darf als Jungunternehmer gern konsequent darüber sinnen, aus welcher kaufmännischen Tüchtigkeit und unternehmerischen Umsicht ein solches Haus heranwächst, auf das alle Hofmann-Generationen gern voll Stolz blicken dürfen. Und andere auch.

 

 

Quelle: Stadtstreicher Chemnitz, Addi Jacobi

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