• St. Pauli Kirche
  • Johannisplatz
  • Gast. Sechsruthen in Glösa
  • Markthalle
  • Bismarkschlösschen
  • Burg Rabenstein
  • Nicolaibrücke
  • Wanderer
  • Tietz
  • Johanniskirche
  • Becker & Schraps
Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv
 

Friedrich Goldmann

Friedrich Goldmann

Zeitgenosse Ost Friedrich Goldmann

Man müsste den Filmregisseur Rainer Simon - gleichaltrig mit Goldmann und knapp dreißig Kilometer Luftlinie entfernt von ihm geboren - fragen, mit welchem Impuls er damals die Entscheidung traf, seinen Film "Till Eulenspiegel" mit Goldbergs Filmmusik auszustatten. Die Klanggestalt derartiger Spielfilme ist viel mehr als ein Notenbild und die Summe klingender Zutaten. Mit seiner Musik habe Goldmann "wirkungsvoll die Irrealität und den Parallelcharakter der gezeigten Vorgänge" unterstrichen, meinte Professor Wolfgang Thiel zu "Till". Auch Simons sieben Jahre später folgender Film "Das Luftschiff" avancierte wieder zum Filmkunsttheater-Opus mit Friedrich Goldmanns musikalischem Anteil. Dass sich bei Simons Regiekunst die Bilder dauerhafter festsetzten als andere Elemente des Gesamtkunstwerks, liegt in der Natur der Sache. Goldmanns Kompositionen kehrten seither nicht nochmals zum Filmmetier zurück, sicher auch angesichts des inzwischen beträchtlichen Werkverzeichnisses für philharmonische Orchester oder Kammerensembles: Vier Sinfonien, dazu Solokonzerte, Sonaten, ein Orgelstück auch oder Klang-szenen (1990/1992) und das Bläserquintett (1991). Goldmann wählt Satzbezeichnungen wie "Zerbrechlich schwebend", "Fast erstarrte Unruhe", "Vorherrschend gegensätzlich" oder "Querstrebige Verbindungen". Und der Konzertfreund erhält durch die jetzt vorliegende CD mit einigen Orchesterwerken 1979/1988 leichter Zugang zu Goldmanns Art, etwa dank des im Auftrag des Leipziger Gewandhaus-Orchesters komponierten Klavierkonzerts, das unter der Leitung von Kurt Masur aus der Taufe gehoben wurde und nun durch die Staatskapelle Berlin produziert vorliegt, gemeinsam übrigens mit Goldmanns 4. Sinfonie, uraufgeführt vom Orchester der Komischen Oper Berlin unter Leitung des Komponisten.

So nutzen wir unsere Zeilen gern für einen deutlichen Hinweis auf den Chemnitzer, dessen Rang und Wert gewiss im 21. Jahrhundert auch an der Chemnitz gebührend zur Geltung kommen wird. Exakt ist er in Siegmar-Schönau geboren. Als der Vorort eingemeindet wurde, gehörte Goldmann bereits zu den Kruzianern, studierte später bei Thilman, Knepler und Ernst Hermann Meyer, wurde Meisterschüler von Rudolf Wagner-Regeny an der Akademie der Künste der DDR, deren Mitglied er vor jetzt 22 Jahren wurde. Inzwischen unterrichtet er eigene Meisterschüler. Seit 1987 ist der Nationalpreisträger der DDR Präsident der Deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik, auch Akademiemitglied und seit 1991 Professor für Komposition an der Hochschule für Künste in Berlin.
Was müsste geschehen, Goldmann in Chemnitz im Konzert zu erleben und im Gespräch kennenzulernen? Wir müssen ihn einladen. Dass Goldmann gegen Konventionen denkt und schreibt und klingt und wirkt, sollte weithin nur recht sein. Etwa wie bei Simons "Luftschiff"-Helden nach Fritz Rudolf Fries.

 

 Quelle: Stadtstreicher Chemnitz, Addi Jacobi

Joomla 3.0 Templates - by Joomlage.com