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Michael Sievert

 

Michael Sievert

Jazz Chemnicense

"Pulse", die jüngste CD, machte sich der Bremer Michael Sievert zum Geburtstagsgeschenk. Vor 40 Jahren in Chemnitz auf der Zschopauer Straße aufgewachsen, arbeitet er seit 1978 als freier Musiker in allerhand europäischen Ländern, in Afrika und den USA. Vorangegangen war bis 1983 ein Studium für ethnische und zeitgenössische Musik an einer New Yorker Schule, danach wurde er Gründungsmitglied des internationalen Woodstock World Musik Ensembles und des Bremer New-Jazz Trios Freeport. Am Stadtstreicher-Interviewtelefon gibt er uns Einblick in seine Biografie, und wir verabreden ein Konzert in Chemnitz - "sobald es nur geht".
Sieverts Vater war als Lehrer für Sprachen, Mutter als Friseuse tätig. Doch nach der Übersiedlung in die BRD hielt die Ehe nicht mehr lange. Im Alter von zwölf Jahren entdeckte Sievert die Gitarre als Erstinstrument, eigentlich sollte sich ein Studium der Neuropsychologie in Göttingen anschließen. Doch nach einigen Semestern gewannen Saxophon und Jazz über die strengen Wissenschaften. Längst ist Sievert für diese Studienjahre besonders dankbar, denn "die Art und Weise, wissenschaftlich zu denken, findet sich nun auch in der kompositorischen Konstruktion meiner Musik", notieren wir.
Raumklanginstallationen sind Sieverts Spezialstrecke. "Die Klänge werden in meinem Klanglabor hergestellt". Seit zwei Jahren beschäftigt er sich mit Sound-Design, die Lehrtätigkeit in dieser Spezies begann vor acht Wochen, generell die Dozentenarbeit schon vor elf Jahren.
Die Bekanntschaft mit Michael Sievert, das sei gern vermerkt, kam durch eine Uschi-Brüning-Sendung zustande, die wir Sachsen mit DS-Kultur-Entzug freilich im Freistaat nicht hören dürfen. Sie zitierte Szenespezialisten, als sie Sieverts Musik "wunderbar inspirierte Massenimprovisationen" nannte, "von einer starken Hand und einem klugen Kopf formal in griffige Bahnen gelenkt". Uschi Brüning, selbst eine Große der Jazzwelt, bescheinigte ihm einen "beachtlichen Horizont".
"Pulse" ist Sieverts fünfte CD, "L'affaire flibustier" wohl die bekannteste. Spielerisch und kompositorisch aus der Worldmusik kommend, hat er sein Konzept "Frame Komposing" genannt. Dieser Methode folgend, entstanden viele Rundfunk- und Schallplattenproduktionen, für die er mit namhaftesten Könnern zusammenarbeitet. Die sächsische Heimat hatte er auch in Vorwendezeiten nicht aus den Augen verloren, wofür intensive musikalische Kontakte zu Leipziger Jazzern sprechen.
Ob Sievert nun einer Einladung des Harald Krauseschen Jazzvereins entspricht, ob er in der Stadthalle konzertiert oder beim nächsten Kleinen Mozartfest mitwirkt - ein weiterer Chemnitzer wird dank seiner Musikalität und Professionalität zu feiern sein.

 


 Quelle: Stadtstreicher Chemnitz, Addi Jacobi

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