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Peter von Zahn

 

Peter von Zahn

"Mit einem Gesamtverzeichnis meiner Filme kann ich Ihnen leider nicht dienen", schrieb Peter von Zahn von Hamburg nach Chemnitz angesichts von über 2.000 Filmen aus all seinen Film- und Fernsehjahren. Zwei davon aber konnten kürzlich im "exlibris" gezeigt werden - Filmberichte fürs Fernsehen in Kinderschuhe, denn Peter von Zahn war schon Hörfunkkorrespondent in Washington, als es in Deutschland erst 25 Fernsehapparate gab und von einem Korrespondentennetz in aller Welt keine Rede sein konnte. Das hat er zuerst mit seiner Mannschaft für "Die Reporter der Windrose berichten" aufgebaut. Der deutsche Fernsehpionier ist ein gebürtiger Chemnitzer. Vater von Zahn hatte die Kriegsakademie absolviert, bevor der zum Personbestand der 104er Kaserne am Bernsbachplatz zu zählen war. Das Ehepaar mit fünf Kindern wohnte Germaniastraße 8, 2. Etage. Peter war 1913 als jüngstes auf den Kaßberg gekommen. Seinem Memoirenband "Stimme der ersten Stunde" ist zu entnehmen, dass sich im Leistungsstammbaum derer von Zahn viele sachsentreue Taten seiner Sippe bis zurück in die Zeiten des Siebenjährigen Krieges finden. Längst gilt Peter von Zahn in der bundesdeutschen Mediengeschichte auch als Maharadscha des Radios, hat er doch mit Männern wie Axel Eggebrecht oder Hans Hartmann und mit Ermunterung der Besatzungsoffiziere Nachkriegsrundfunk in Hamburg und Köln praktiziert. Sein frühzeitiger Aufbruch nach Washington hat kurioserweise etwas mit seiner Berichterstattung über den Neuaufbau des Ruhrgebietes zu tun, die ihn "in Konflikte mit dem rechten Flügel der Regierung Adenauer" brachte. "Seine Berichte haben zu sehr die Interessen der Ruhrarbeiter und zu wenig die der ehemaligen Konzerne im Auge" urteilte 1991 sein Verlag bei der Ankündigung des Memoirenbandes.
Dr. phil. Peter von Zahn, Leutnant und Berichterstatter der Kriegsschauplätze von der Ukraine bis nach Lettland, blieb im Ausland bis 1960 der einzige BRD-Berichterstatter weit und breit - die Politprominenz Nord- und Südamerikas, Asiens und Afrikas vor Ort im Visier. Der Gründung "Windrose" folgte seine noch heute kreative Hamburger Filmfirma "Anatol", die mit Dokumentarfilmen, Fernsehspielen und gern auch im Bereich des Arbeitsschutzes erfolgreich ist.
Der Stunde für Peter von Zahn im Lesecafé "exlibris" soll bald eine Retrospektive seiner wichtigsten Filme folgen. Die literarische Nähe war gerechtfertigt, ist er doch auch als Buchautor - der jüngste Fotoband "Deutschland im Farbbild" ist eine Pracht - mit bleibendem Wert hervorgetreten. So sollten auch seine gebundenen Werke fortan nicht nur in Chemnitzer Büchereien eine Ehrenplatz vielfrequentierter Eminenz einnehmen. Denn vom ersten Tag an bezeugt Peter von Zahns Geburtsurkunde: Er ist ein Chemnitz!

 

 Quelle: Stadtstreicher Chemnitz, Addi Jacobi

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