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Fritz Bennewitz

Fritz Bennewitz

Vizepräsident des Internationalen Theaterinstituts (ITI)

"Poesie ist in denen, die den ersten Spatenstich tun und die Gärten schon sehen, die aus diesem Anfang fruchtbar werden." Ein Bennewitz-Satz. Grund-Sätze von Bennewitz sollten bewahrt bleiben.

Seine Faust-Inszenierung von Weimar, 13 Jahre im Spielplan, habe schon eine sich verändernde Welt offenbart, meinte er sicher, die Wende 1989 habe gedanklich schonAnfang der 80er Jahre begonnen. Wenn in der kommenden Spielzeit das Chemnitzer Schauspielensemble Brechts "Leben des Galilei" herausbringt - die frühere Inszenierung im Opernhaus mit Alfred Struwe, Walter Michel und Wolfgang Sasse als Galileo Galilei von 1962 ist unvergessen - kommt auch dieser Chemnitzer in den Sinn, der den Galilei vor jetzt genau 30 Jahren in Italien inszeniert hat, inmitten der "Anerkennungswelle". Dazu Brechts "Puntila" 1982 in Neu Delhi und den "Kreidekreis" dazwischen, 1977, in Manila. Prof. Fritz Bennewitz inszenierte ab 1970 über zwanzigmal Werke von Shakespeare, Goethe und eben Bertolt Brecht in Indien, Südostasien oder Lateinamerika, hatte Schüler in Brecht-Seminaren in den USA, auf den Philippinen und in Indien um sich. Fritz Bennewitz wäre heute ein 76jähriger.

Gleich nach Kriegs-ende kam der Lokomotivführersohn - seine Mutter war Näherin von Beruf - zur Chemnitzer Vorstudienanstalt für das Arbeiter- und Bauernstudium draußen an der Flemmingstraße. Der Germanistikstudent wurde in Weimar Theaterwissenschaftler, dort bald Schauspieldirektor und ab 1975 Regisseur am Deutschen Nationaltheater. Seine "Faust"-Inszenierung ist in der Theatergeschichte nachdrücklich charakterisiert. Der Chemnitzer Theaterwissenschaftler Bennewitz folgte dann dem Ruf zu Inszenierungen ans hauptstädtische Deutsche Theater, Schiffbauerdamm. Als in der DDR eine Shakespeare-Gesellschaft gebildet wurde, gehörte er ihr gemeinsam mit Hans-Dieter Mäde, dem vieljährigen Karl-Marx-Städter Generalintendanten als Vorstandsmitglied an.

Vizepräsident des ITI, des Internationalen Theaterinstituts, war Bennewitz und trug den "Stern der Völkerfreundschaft", der zuerst an Paul Robeson bei einem Berlin-Besuch verliehen wurde. Bennewitz war vorausgegangen bis die Jungen kamen: Thomas Langhoff, Rolf Winkelgrund, Christoph Schroth, auch Adolf Dresen und Manfred Karge, auf dem Feld der Opernregisseure mit Harry Kupfer gar ein Mann mit Karl-Marx-Städter Theaterjahren, hierher geholt von Prof. Carl Riha, dem Operndirektor seit 1956. Ein anderer Chemnitzer mit hohem Theaterrang war da ein Mittzwanziger, Kurt Veth, geboren 1940 in Chemnitz und Abiturjahrgang 1949, nach langer Theaterkarriere seit 1987 Rektor der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in Berlin. Veths Fernsehfilme mit Ulrich Thein - "Martin Luther" und "Thomas Müntzer" ? sind vielfach erinnerlich.

Auch Veth also ein Repräsentant Chemnitzer Theaterpotenz, auch wenn er nie dieserorts auf einer Bühne stand oder gar im Engagement war. Nach seiner nächsten Inszenierung in Wien wird er seine Geburtsstadt - so haben wir besprochen - wieder besuchen. Vielleicht schon beim kommenden "Galilei".

 

Quelle: Stadtstreicher Chemnitz, Addi Jacobi

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